„Ich will immer alles perfekt machen!“, hörte ich neulich eine Klientin sagen.
Was ist schon „perfekt“?
Wer perfekt sein will, der schickt vermutlich nie etwas ab, der verbraucht viel Zeit. Wo Präzision oder Genauigkeit nicht explizit gefragt sind, hilft perfekt sein zu wollen oft nicht weiter – es hindert eher.
Wie kannst du also deinen Perfektionismus loslassen bzw. in eine andere effiziente Richtung lenken?
Ich habe vor einigen Jahren aufgehört, immer und überall perfekt sein zu wollen – sonst wäre ich heute nicht dort, wo ich bin (und diesen Beitrag hier gäbe es dann mit Sicherheit nicht ;-)).
Wer immer „perfekt“ sein will, überlegt sehr viel, lässt vielleicht seine Unsicherheit übergroß werden:
Solche oder ähnliche Überlegungen führen dazu, dass man sich selbst hemmt und beschränkt: Deine eigene Zeit wird so von dir selbst nicht wertgeschätzt, sondern eher ausgebeutet.
Möglicherweise hemmt auch viele, was die andere denken und wie sie selbst bewertet werden. Letztendlich kann dies – im schlimmsten Fall – dazu führen, gar nichts fertig zu bekommen oder zumindest nicht mehr effizient zu sein.
Angst nicht zu genügen und Unsicherheit bestimmen dein Handeln zu einem großen Teil mit, wenn es dir wichtig ist „perfekt“ zu sein. Wer sagt dir denn, ob es am Ende „perfekt“ ist? Du oder die anderen?
Ich finde, wir alle sind doch allein schon der beste Beweis dafür, dass wir gar nicht perfekt sein müssen – und es auch gar nicht sein können! Es macht für mich ganz oft viel mehr Sinn, den Fokus auf gerade das zu legen, was eben nicht „perfekt“, sondern „besonders“ ist.
Ich bin der festen Überzeugung: Gerade weil wir alle, jeder für sich, alles andere als „perfekt“ sind, können wir unserem Gegenüber eine Lichtbrücke bauen.
Was ich damit meine?
Jemandem einen Weg zu einer anderen, wertvollen Sichtweise zu zeigen:
Vielleicht die Perspektive
Was mir in meiner Arbeit heute viel mehr bedeutet als „perfekt“ zu sein, ist Verbundenheit herzustellen oder zu spüren. Nicht perfekt, sondern „echt“. So wie es eben ist, wie das Leben spielt, nicht wie es eigentlich sein sollte. Und genau da Verbindendes, Besonderes zu sehen, Gemeinsames zu spüren oder erreichen zu wollen, ist für mich ein viel effizienterer Weg, weil er ein Ziel verfolgt und nicht nur den Blick nach Außen, auf Bewertung oder Anerkennung richtet. Eine Brücke zum anderen zu bauen, kann eine viel tiefgründigere Herangehensweise sein.
Wenn wir es schaffen, Verbundenheit aufzubauen, entsteht (gedankliche) Nähe.
Uns verbindet etwas und das kann auch ein sehr deutlicher Antreiber sein, mit dem du deinen Perfektionismus ablösen kannst.
Verbundenheit geht über dich hinaus, weil sie zwischen dir und jemand anderen steht und dort eine Brücke bilden kann.
Verbundenheit durch ein imaginäres Strahlen, das im anderen (möglicherweise auch nur innerlich) entfacht wird,
weil du etwas gesagt hast und ihm/ihr zeigst, dass er/sie dir wichtig ist:
Damit baust du die Brücke von ihm/ihr zu dir.
Muss die perfekt sein? Ganz bestimmt nicht. 🙂
Wem kannst du noch heute eine Lichtbrücke bauen?
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Ich bin Uta und begleite als Psychologin Menschen in schweren Zeiten und an persönlichen Wendepunkten – mit Klarheit und menschlicher Nähe.
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