Alles, was wir haben, ist vergänglich. Wir sind endlich wie auch all unsere Lieben. Keiner will in einer Welt ohne einen lieb gewonnenen Menschen leben. Und doch lässt es sich nicht vermeiden. Verlustängste können uns täglich belasten. Auch wenn es vielen Betroffenen ausweglos erscheint: Ein Weg, um diese Angst zu überwinden, liegt in uns selbst.
Was wir unserer Verlustangst entgegensetzen können und worauf wir vertrauen können: Wir sind flexibel. Unser Selbst ändert sich ständig. Wir sind heute schon nicht mehr, wer wir früher waren. Wir sind an unseren Herausforderungen gewachsen. Nur unter unseren gegebenen Umständen konnten wir werden, wer wir heute sind. Das ist auch unsere Chance, unsere Vergangenheit anzunehmen. Wir müssen sie nicht gut heißen, aber sie hat zu unserer Entwicklung beigetragen.
Die Angst vor dem Verlust eines geliebten Menschen kann uns aber auch gedanklich zermürben, wenn sie uns lähmt und zu Stillstand führt.
Verlustangst können wir überwinden, wenn wir uns Folgendes klar machen:
Angst von heute für ein Ereignis von morgen bezieht unsere Entwicklung – unser verändertes Selbst – nicht mit ein, sondern basiert allein auf unserem Status quo, unserer aktuellen Identität.
Verändern werden wir uns immer. Bereits ein Wort kann alles für uns ändern. Und der Tod eines nahestehenden Menschen verändert uns umso heftiger. Jeder Abschied für immer trägt – gewollt oder ungewollt – zu unserer Entwicklung bei. Wenn wir es zulassen, werden wir nicht stehen bleiben, sondern verändert weitergehen.
Wir übersehen leicht: Jeder Mensch macht durch seine Existenz einen so großen Unterschied, weil seine Lieben ohne ihn nicht dieselben sind. Weder schlechter noch besser, sondern anders. Und jeder Mensch, der uns etwas bedeutet, kann zu unserem Selbst, unserer Identität, beitragen. Kann uns verändern und sich mit uns ändern.
Wir können nicht vorhersehen, was uns das Leben bringen wird, aber wir können Vertrauen – in uns und ins Leben: Wir werden Wege finden, mit dem umzugehen, was da ist. Wir werden zu dem, den es dafür braucht, um damit zurecht zu kommen. Das ist ein Prozess, der nicht von heute auf morgen stattfinden wird, aber zu dem uns tiefes Vertrauen, unsere Flexibilität und der Wille, dranzubleiben und nicht aufgeben zu wollen, führen wird.
Solange wir leben, müssen und dürfen wir uns immer wieder ändern und gespannt sein, wer wir sein werden und welchen Unterschied wir für andere machen dürfen. Mach dir immer wieder bewusst: Du bist entscheidend für dich – aber ganz sicher auch für die Menschen um dich herum. Weil auch sie ohne dich möglicherweise nicht so werden konnten, wie sie sind.
Eine mögliche Antwort auf die Frage „Wer bin ich ohne dich?“ könnte also lauten:
„Verändert und anders, auch dank deinem Dasein. Nur so, weil du da warst. Erinnerungen bewahrend, aber offen für die, die ich sein werde.“
Unsere Flexibilität hat uns bereits geholfen, der zu werden, der wir sind, wofür wir gemocht und geliebt werden. Sie wird uns auch in Zukunft helfen, der oder die zu werden, die wir sein können, um die Herausforderungen anzugehen, die das Leben an uns stellt.
Ich bin Uta und begleite Menschen in schweren Zeiten und an persönlichen Wendepunkten – mit psychologischer Klarheit und menschlicher Nähe.
Wenn du dir meine Unterstützung wünschst, melde dich gern über das Kontaktformular oder buch dir hier ein unverbindliches Kennenlerngespräch.
Diesen Beitrag teilen