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Mir reichts - Schwimmer-Blog - Dr. Uta Fröhlich
Mir reichts - Schwimmer-Blog - Dr. Uta Fröhlich

Mir reicht’s – Zeit für gute Stimmung

Ich bin gut drauf, wenn ich in den Pool steige, so auch an einem gut besuchten Abend. Ich bin wie meist auf die Schnellschwimmer-Bahn, schnellem Tempo kann ich mich anpassen. Es waren einige recht ambitioniert wirkende Schwimmer auf der Bahn mit flottem Tempo. Ich habe mich mitpushen lassen, aber recht schnell gemerkt, dass hier irgendwas nicht so läuft, wie ich es gewohnt bin bzw. wie ich es mir eigentlich wünsche.

Angefangen hat es, dass ich von einem Schwimmer einen Arm abbekommen habe – zum guten Schwimmen gehört für mich seine Bahn zu halten. Ich kann meine Bahn halten – er offensichtlich nicht so ganz. Ich bin erschrocken, aber das kann natürlich mal passieren. Vom nächsten Schwimmer habe ich ebenfalls kurz darauf einen Tritt abbekommen. Ich habe extra kurz angehalten – vielleicht möchte er ja was sagen? Er ist schnell weitergeschwommen – keine Reaktion. Und ähnliches ist auch eine kurze Zeit später erneut passiert.

Nach dem 3. Kontakt war bei mir innerlich Schluss, meine Stimmung ist gekippt. Das Tempo war hoch, aber die Stimmung war aggressiv – ohne Rücksicht und knallhart auf Überholspur.

Für mich ist es beim geteilten Bahnen-Ziehen selbstverständlich, dass man Rücksicht auf andere nimmt. Und wenn man unabsichtlich seine Mitschwimmer berührt, ist es auch nicht schlimm, kurz ein Wort darüber zu wechseln.

Ich hatte die Wahl: Bleibe ich auf der Bahn, in dem Wissen, dass hier keiner auf irgendjemand achtet und jeder nur an sich denkt. Oder verlasse ich dieses aggressive, rücksichtslose Umfeld, das mich überhaupt nicht begeistert und an guten Umgang mehr als zu wünschen übriglässt.

Ich bin sehr gerne auf eine andere Bahn umgestiegen, wo’s nicht ganz so kompetitiv, dafür aber menschlicher und aufeinander achtender zuging.
Was bringt all der Speed, wenn Menschlichkeit und Achtung vor anderen auf der Strecke bleiben? Was ich da erlebt habe, ist nicht gutes Schwimmen, das ist respektlos, egoistisch und schlechter Stil.

Was können wir davon mit aus dem Pool nehmen?

Wenn andere auf einem Ego-Trip ohne Rücksicht, gereizt oder aggressiv sind, können wir dies meist nicht ad hoc ändern.
Du hast es aber in der Hand, wie du drauf bist. Schlechte Laune oder aggressive Stimmung überträgt sich leider sehr gerne und schnell. Das muss aber nicht sein, denn du hast immer die Wahl, wie du in dir drin entscheidest – selbst wenn du nicht die Bahn wechseln kannst:

  • ob du da mitschwimmst, das mittragen willst und dann auch schlecht drauf bist, oder
  • ob du nicht mitmachst und innerlich aussteigst, weil diese Laune oder Stimmung mit dir gar nichts zu tun hat und sich dann erst recht nicht auf dir ausbreiten soll.

Das ist deine Entscheidung und auch deine Verantwortung – für dich und dein Umfeld.

Wie entscheidest du dich? Wo wechselst du die Spur?

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